Angst - Angstfrei zum eigenen Lebensglück

ANGST FREI zum eigenen Lebensglück

Meine Methode zum einfachen Umgang mit der Angst.

 

Der erste Schritt: Bewusst machen

 

  1. Ich „hole“ mir die Situation vor mein inneres Auge und lasse sie erstmals zu.
  2. Die dabei entstehenden Gefühle lasse ich ebenfalls zu und nehme sie als Bestandteil meines persönlichen Gefühlsspektrums an.
  3. Jetzt sehe ich mir meine Befürchtung genauer an. Ich frage mich: „Was ist das Schlimmste was mir in dieser speziellen Situation passieren kann?“
  4. Ich frage mich, wie wahrscheinlich ist es, dass meine schlimmste Befürchtung Wirklichkeit wird?
  5. Wenn sie wahr wird, wie kann ich mit dieser Situation umgehen? Ist es wirklich so schlimm?
  6. Wen könnte ich gegebenenfalls um Hilfe und Unterstützung bitten?

 

Diese Methode funktioniert darum, weil wir durch diese sehr einfache Vorgehensweise uns selbst aus der Opferrolle befreien und beginnen zu handeln. Wir stehen den Gegebenheiten des Lebens nicht mehr ohnmächtig gegenüber. Das stärkt wiederum unser Selbstvertrauen und unsere Selbstachtung.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

Nehmen wir folgendes an:

Ich heiße Julia, 32 und ich habe vor drei Monaten meinen Job als Sekretärin verloren, weil ich gemobbt wurde. Dadurch wachsen die Berge meiner Rechnungen und die ohnehin nicht sehr dicke Sparbüchse leidet wesentlich unter der ständigen Schlankheitskur, was meine Angst vor der Situation nur noch verschlimmert. Ich, Julia, habe Angst, dass ich bald ganz ohne Geld dastehen werde, keinen Job bekomme, meine Rechnungen und die Raten für meine vor drei Jahren gekaufte Wohnung nicht mehr bezahlen kann, wodurch ich Angst habe, diese zu verlieren und auf der Straße zu landen. Ich habe große Existenzangst.

 

Jetzt hole ich mir die Situation vor mein Auge und lasse sie auf mich wirken und ich spüre, dass ich mich zwar in einer unangenehmen Situation befinde, aber dass ich dennoch nicht physisch bedroht bin. Dadurch kann ich die Situation auf mich wirken lassen, obwohl sie nicht angenehm ist. Ich lasse es zu, dass ich traurig, deprimiert und niedergeschlagen bin. Und ich kann es mir leisten mir selber gegenüber zuzugeben, dass mein Selbstbewusstsein zusätzlich durch das erlittene Mobbing einen großen Dämpfer erhalten hat.

Trotzdem, ich merke, dass ich die Situation in aller Ruhe auf mich wirken lassen kann. Ich bin momentan keiner physischen Bedrohung ausgesetzt.

 

Der zweite Schritt Gefühlskontrolle:

 

Ich lasse alle Gefühle zu. Dafür wende ich folgende Technik an:

 

  1. Drei mal tief einatmen und wieder ausatmen.
  2. Das Gefühl erkennen (du bist also meine Wut, meine Trauer, meine Ohnmacht). Ich lasse diese Gefühle zu, obwohl es mich schmerzt.
  3. Ich sage zu meinen Gefühlen: „Ok ihr gehört zu mir, ihr seit Teil meines Gefühlsspektrums, wofür ich sehr dankbar bin“.
  4. Ich bin ehrlich zu meinen Gefühlen: „Ihr gehört zwar zu mir, aber es wäre mir lieber wenn ihr nicht hier wärt. Das tut mir einfach weh und das finde ich sehr ungerecht. Ich habe das nicht verdient.“
  5. Ich schäme mich meiner Tränen oder Gedanken nicht. Ich nehme auch diese an.

Ich führe dieses Selbstgespräch solange, bis ich mich wieder wohler fühle, bis ich mich beruhigt habe und bei mir selber angekommen bin.

 

 

Der drittee Schritt: Selbstvertrauen aufbauen, Selbstwert definieren

 

Da ich gemobbt wurde, habe ich es zugelassen, dass andere Leute meine Grenzen überschritten haben. Ich bin also nicht zu mir gestanden. Daher ist es ganz wichtig meinen Selbstwert für mich zu definieren, um mich den anderen gegenüber klarer positionieren zu können, da ich die einzige bin, die meinen Selbstwert bestimmen darf.

Es wird mir klar, dass ich mich dagegen wehren kann, indem ich meinen Selbstwert stärke und dadurch den anderen gegenüber klarere Grenzen ziehe.

Ich sage folgendes zu mir, solange bis es sich echt und gut anfühlt und ich mich selber zentriert fühle:

1. Ich bin ein liebenswerter Mensch und wert geliebt zu werden. Daher fange ich bei mir selber an – ich bin ok wie ich bin. Selbst wenn mich kein Mensch lieben sollte, ich liebe mich selber, weil ich es mir selber wert bin. Ich bin mir mein bester Freund.

2. Meine Talente sind:  hier zähle ich alles auf, was mir zu meinen guten Eigenschaften alles einfällt. Persönliche, charakterliche Eigenschaften, genauso wie berufliche Fähigkeiten, wie zum Beispiel fehlerfrei zu tippen.

3. Da mein Wert mindestens so hoch ist, wie der eines jeden anderen Menschen, hat niemand das Recht mich klein zu machen.

4. Ich bin es mir selbst wert meinen Wert den anderen gegenüber zu vertreten.

 

Ich überlege mir wo ich mir zu viel gefallen lasse, wo ich es verabsäume persönliche Grenzen zu ziehen. Ich zerpflücke mein Verhalten um die Situationen zu beleuchten. Wenn ich kann, bespreche ich diese Punkte mit einer guten Freundin. Sie kann mir eventuell helfen Dinge und Verhaltensweisen zu erkennen, die ich nicht sehe, weil ich zu nah dran bin.

 

Dieser Prozess kann durchaus einige Wochen dauern. Ich nehme mir die Zeit dafür. Schließlich ist es mein Leben und meine Zeit und auch meine Zukunft.

 

 

Der vierte Schritt: Erkennen

 

Ich weiß, dass ich nichts weiß, aber ich weiß dass ich zu mir stehen kann.

 

Das bedeutet in meinem Fall, dass ich es nicht aufgebe, die Stellenanzeigen zu lesen, um was Passendes zu finden. Ich bewerbe mich auf verschiedene Stellen, auch solche, die nicht ganz meinem Profil entsprechen. Ich spreche mit öffentlichen Stellen, zum Beispiel dem Arbeitsamt um möglichst bald eine Arbeitsstelle zu erhalten. In der Zwischenzeit kann ich auch kleinere Aushilfsjobs annehmen, um meine Geldbörse immer ein wenig gefüllt zu halten.

Beruhigend ist außerdem, als mir klar wird, dass ich alles unternehme um meine Situation zu verbessern. Das fördert meine Zuversicht und mein Vertrauen ins Leben. Da ich selber alles Nötige tue, fühle ich mich gestärkt in dieser Situation. Ich habe mich selber in die Aktive Position gesetzt und das fühlt sich richtig gut an.

 

Der Rest macht dann das Leben selber!

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

×